Unsere Göttin ist schön. Sie hat uns geformt. Sie hat die Weltenscherbe geformt, aber warum formt sie keinen Frieden?

Zitat von Wehrgar, Gezeichneter des Wolfes, erster Herrscher von Canthar


Zuerst war der reine Äther, ein Ozean aus verwebtem Licht. Er ist alles, und so entstand in ihm irgendwann ein Individuum, das sich später als die Göttin Nemra bezeichnete. Nemra formte die gleichnamige Welt, eine belebte Scherbe, die im Äther schwebt.


Nemra war einsam, und so erschuf sie die Gezeichneten, eine Art Hybriden, die nach dem Antlitz der Göttin geboren werden und sich im Verlauf ihres Lebens ihrem Geburtstier angleichen. Sie gab ihnen einen Teil ihrer Selbst, damit sie die Weltenscherbe als frei denkende Wesen bevölkern und gestalten konnten. Sie liebte sie, aber sie forderte auch viel von ihnen.


Um sich zu beschäftigen, schuf die Göttin die Emotionen und immer mehr Komplexität in der Welt.

Doch in ihrem Tun erboste sie etwas unbekanntes und Nemras Formung geriet immer mehr in die Richtung von Zorn und Trauer.


Die Gezeichneten spalteten sich derweil in fünf Großreviere auf: Ursagon, Canthar, Damyra, Aquilar und Felarion. In jedem entstanden über die Zeit seine eigenen Gesetze, Kulturen und Traditionen.

Es schien als wolle Nemra, dass die Gezeichneten sich beweisen, aber sie säte in ihrem Groll auch viel Zwietracht unter ihnen.


So lebten die Gezeichneten auf der Scherbe, aber sie waren nicht glücklich. Sie stritten sich um den Äther, der ihnen Macht und Schicksal verlieh. Sie führten Kriege, die viele Leben kosteten. Sie zweifelten an ihrer Göttin, die ihnen keine Antworten gab. Sie suchten nach einem Sinn, den sie nicht fanden.